Montag, 26. Februar 2007

Brief, Fax, Telegramm und Postkarte

DER PERSÖNLICHE BRIEF

Wer schreibt denn heutzutage noch Briefe? Es gibt doch e-mail! Unsere Gewohnheiten haben sich gewandelt. Die Tastatur ist uns angenehmer als Papier und Stift, und so dumm ist das auch gar nicht - einige Handschriften kann man bis heute nur schwer entziffern. Ein handgeschriebener Brief ist also etwas Antiquiertes, und darum umso kostbarer: Hier hat sich jemand Arbeit gemacht. Und er ist viel persönlicher als ein elektronischer Brief.

Wenn Sie nicht wissen, was Sie schreiben sollen, antworte ich Ihnen: Alles, was Sie in eine e-mail schreiben würden! Gedanken, Erlebnisse, Anfragen, Bitten, Neuigkeiten, Grüße, Geständnisse, Nonsens, Witze, wirklich alles, was Sie Ihrem Adressaten gerne mitteilen würden. Briefe schreiben macht Spaß!

Manche empfinden das geschriebene Wort als schwerer, und das liegt daran, dass man durchschnittlich mehr nachdenkt, bevor man eine unauslöschliche Zeile niedergeschrieben hat. Wenn Ihnen das nicht gefällt, schreiben Sie mit Bleistift, aber lassen Sie sich dadurch nicht vom Schreiben abhalten. Sogar eine durchgestrichene Zeile ist persönlicher als ein Brief, den man nicht abgeschickt hat, weil er zu schwer zu schreiben war.

Denken Sie nicht, dass Sie auf einmal Shakespeare sein müssen, wenn Sie einen persönlichen Brief schreiben. Das gilt besonders für gefühlvolle Liebesbriefe. Jawohl, gerade für die, Sie haben richtig gelesen. Beispiel:

Geliebte!

Meine liebe ..., was soll ich Dir eigentlich schreiben? [...]

Das ergibt einen Bruch zwischen Ihrem Anspruch und Ihrer eigenen Persönlichkeit. Liebesbriefe leben ja gerade davon, dass sie ein authentisches Gefühl auf unverwechselbare und ganz persönliche Weise ausdrücken.

Besonderes Briefpapier ist auch nicht zwingend notwendig. Meine Briefe sind in Extremfällen mehr als fünfzehn Seiten lang - ich habe eine große Schrift und zeichne auch manchmal -, und da kann ich nicht zwei Packen Briefpapier verbrauchen. Ich verwende normales weißes Druckerpapier. Aber das ist wirklich nur meine Lösung. Ein Brieffreund von mir ging so weit, dass er sagte, ich könne meine Briefe sogar auf Toilettenpapier schreiben, solange ich ihm überhaupt schreiben würde!

Briefe sind etwas Wunderbares. Man kann sie aufheben und später noch einmal lesen, Zeitungsausschnitte und Eintrittskarten hineintun, zeichnen, kritzeln, falten, färben, alles. Das gilt zumindest für persönliche Briefe.

DER OFFIZIELLE BRIEF

Für alle anderen Dinge des Lebens - Kündigungen, Leserbriefe, Geschäftspost - hat die Deutsche Post sich einige Vorlagen ausgedacht, die Sie auf www.briefeschreiben.de online bearbeiten und ausdrucken können. Für persönliche Briefe kann man sich auch sein eigenes Briefpapier drucken lassen. Nur verschicken müssen Sie den Brief noch selbst. Ist das nicht praktisch?

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